ATAN und ACBC haben einen umfassenden Überwachungsplan für die Montaña Roja gefordert. Die Umweltverbände kritisierten am Montag den zunehmenden Verfall des Schutzgebiets auf Teneriffa und mahnten entschieden mehr Kontrolle, Umweltbildung und eine Aktualisierung des geltenden Managementplans an.
Die Asociación Tinerfeña de Amigos de la Naturaleza (ATAN) und die Asociación para la Conservación de la Biodiversidad Canaria (ACBC) wandten sich mit einem Appell an das Cabildo von Teneriffa. Sie forderten eine verstärkte Überwachung der Reserva Natural Especial de Montaña Roja im Gemeindegebiet von Granadilla de Abona. Nach Angaben der Organisationen verschlechtert sich der Zustand des Schutzgebiets wegen fehlender wirksamer Kontrollen zunehmend.
Montaña Roja auf Teneriffa: Umweltverbände fordern mehr Kontrolle
Die Umweltschützer berichteten von einem weitgehenden Missachten der Vorschriften. Nach ihren Angaben sind Verstöße wie freilaufende Tiere, die Vögel jagen, Radfahrer und Reiter abseits der Wege, Vandalismus an Schildern sowie das Anlegen neuer Trampelpfade durch Wanderer inzwischen alltäglich geworden.
Als besonders gravierendes Beispiel nannten die Verbände eine „tiefe Wunde“ an der Flanke der Montaña Roja. Sie sei durch das ständige Verlassen der vorgesehenen Wege entstanden und verschärfe die Bodenerosion. Dadurch würden sowohl die Artenvielfalt als auch die Sicherheit der Besucher gefährdet.
Umweltbildung und aktualisierter Managementplan für Montaña Roja gefordert
Angesichts dieser Entwicklung forderten ATAN und ACBC die zuständige Inselrätin für Umwelt auf, einen Überwachungsplan zu erarbeiten. Daran sollen Umweltbeamte, die Polizei der Kanaren, die Lokalpolizei von Granadilla und die Umwelteinheit der Guardia Civil (SEPRONA) beteiligt werden. Zusätzlich verlangten sie mehr Umweltbildung durch Informationskampagnen und den Einsatz von Umweltberatern, besonders in Zeiten mit vielen Besuchern.
Die Verbände betonten außerdem die Notwendigkeit, den seit 2004 gültigen Managementplan der Reserve an die aktuellen Herausforderungen und die veränderte Nutzung sowie an den Zustand der Artenvielfalt anzupassen.
Montaña Roja: Schutzgebiet mit einzigartiger Flora und Fauna
Die Reserva Natural Especial de Montaña Roja ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Ziel ist der Erhalt des Sandhabitats, des Vulkankegels und der besonderen Tier- und Pflanzenwelt. In dem Gebiet leben mehr als 70 geschützte Arten, darunter mehrere Zugvogelarten.
ATAN und ACBC warnten, dass Montaña Roja ohne entschlossenes Handeln der Behörden ihren ökologischen Wert verlieren und zu einem stark beeinträchtigten Naturraum werden könnte, dem der notwendige Schutz fehlt.