Fünf Unternehmen haben Angebote für die Restaurierung des Museo Néstor in Las Palmas de Gran Canaria eingereicht. Das Projekt verfügt über ein Budget von mehr als 4,2 Millionen Euro, das zu gleichen Teilen vom Stadtrat, der Regierung der Kanarischen Inseln und dem Cabildo von Gran Canaria aus den Kanarischen Entwicklungsfonds (FDCAN) finanziert wird.
Die geplante Sanierung sieht umfassende Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit, Effizienz und Funktionalität des Gebäudes vor. Dazu zählen eine Erweiterung für Lagerzwecke, neue Ausstellungsflächen im Außenbereich sowie die Modernisierung sämtlicher Sanitär-, Elektro- und Wasserinstallationen. Die Bauarbeiten sollen innerhalb von 24 Monaten abgeschlossen werden.
Restaurierung des Museo Néstor auf Gran Canaria
Das Vorhaben ist Teil eines umfassenden Sanierungsprozesses des gesamten Pueblo Canario, das seit 2013 als Kulturgut (BIC) gilt. Bereits restauriert wurden der Bodegón Canario und die Kapelle Santa Catalina. Das Museo Néstor, zentrales Element des Ensembles, wurde 1937 vom symbolistischen Maler Néstor Martín Fernández de la Torre entworfen und später von seinem Bruder, dem Architekten Miguel Martín Fernández de la Torre, weiterentwickelt.
Die von der Abteilung für Stadtplanung, Stadtentwicklung und Wohnen initiierte Maßnahme umfasst fünf Schwerpunkte: Verbesserung von Sicherheit und Barrierefreiheit, Erweiterung zur Plaza de La Caleta, gezielte bauliche Anpassungen, Modernisierung der Infrastruktur und umfassende Konservierung.
Modernisierung und neue Ausstellungsflächen für das Museum
Ein zentrales Element des Projekts ist ein Anbau an der Ostfassade, der einen Aufzug und Installationsschächte aufnehmen wird. Diese werden farblich an das Gebäude angepasst, heben sich jedoch durch ihre Struktur ab. Zudem entsteht eine etwa 17 Meter lange Plattform auf der Plaza de La Caleta, die für Freiluftausstellungen genutzt werden soll.
Zur Verbesserung der Zugänglichkeit sind Rampen am Haupteingang, im zehneckigen Saal mit den berühmten „Poemas del Atlántico“ sowie im Obergeschoss zum Ostturm geplant. Für den Verwaltungsbereich des Museums ist ein Treppenlift vorgesehen.
Barrierefreiheit und Erhalt historischer Bausubstanz
Das Konzept sieht weiterhin vor, die bisherigen Außenbäder in einen neuen Ausstellungsraum umzuwandeln und einen Raum im Erdgeschoss als Lehrsaal zu nutzen. Ein großes Fenster zur Plaza de La Caleta soll den Transport großformatiger Kunstwerke erleichtern.
Die Restaurierung umfasst außerdem die vollständige Erneuerung der Brandschutz-, Klima-, Lüftungs- und Telekommunikationssysteme sowie Erhaltungsarbeiten an Dächern, Fassaden, Holzarbeiten, Böden und der Dämmung. Während sich ein Großteil der Holzbauteile in gutem Zustand befindet, müssen einige Elemente nach denkmalpflegerischen Vorgaben ersetzt werden.
Da das Gebäude als Kulturgut gilt, unterliegt die gesamte Maßnahme der Aufsicht und Genehmigung durch den Dienst für Historisches Erbe beim Cabildo von Gran Canaria.