Der Präsident der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo, hat dem spanischen Regierungschef Pedro Sánchez die Ausarbeitung eines spezifischen Dekretgesetzes für die Kanaren vorgeschlagen, um die Verpflichtungen der Agenda Canaria zu erfüllen.
Clavijo bot an, den Entwurf selbst zu erstellen und die notwendigen Unterstützungen für dessen Genehmigung zu suchen. Er kritisierte, dass wichtige Themen für die Region oft in umfassenden Gesetzesvorlagen untergehen oder auf nicht eintreffende Haushaltspläne warten. Seit dem letzten Treffen zur Agenda Canaria im Juli sei nichts geschehen, obwohl die Notwendigkeit zur Wiederbelebung der Agenda betont wurde.
Dekret für Kanarische Inseln gefordert
Das Dekret soll unter anderem die 60-prozentige IRPF-Steuerermäßigung für die Bürger von La Palma und deren Wiederaufbau garantieren. Clavijo forderte die Nutzung kommunaler Rücklagen für den Wiederaufbau und die Betreuung unbegleiteter Minderjähriger. Zudem betonte er die Wichtigkeit der Vorabzahlung von 24,93 Millionen Euro im Rahmen des POSEI-Programms, das den Primärsektor in den Regionen der EU fördert.
Der Präsident hob die Bedeutung des Schutzes des Agrarsektors hervor, um die Entvölkerung ländlicher Gebiete zu verhindern, was wiederum Waldbrände begünstige. Er drückte seine Solidarität mit den von den Bränden betroffenen Gebieten auf dem spanischen Festland aus.
Infrastruktur und soziale Themen im Fokus
Clavijo forderte auch die Stärkung des veralteten Stromnetzes auf den Kanaren, um Stromausfälle wie kürzlich auf Teneriffa und La Gomera zu vermeiden. Er betonte die Dringlichkeit hydraulischer Arbeiten auf Lanzarote und Fuerteventura. Weitere Themen waren die Aktualisierung der Transportkosten, die Verlängerung des Straßenbauvertrags und die ausreichende Finanzierung nicht beitragsabhängiger Leistungen, von denen hauptsächlich Frauen profitieren.
In einem Treffen auf Lanzarote wurde auch die Notwendigkeit betont, die ausstehenden Mittel für Beschäftigungs- und Armutspläne zu beschleunigen. Clavijo betonte die Bedeutung der staatlichen Beteiligung an der von der Regionalregierung mit Portugal und Frankreich initiierten Strategie zur Verteidigung des Status der Region als ultraperiphere Region in der EU.
Zum Thema minderjährige Asylbewerber drängte Clavijo auf eine schnellere Verlegung, da mehr Kinder ankommen als gehen. Er informierte Sánchez über verfügbare Plätze bei NGOs zur Aufnahme der Minderjährigen.