AVIBO hat die Entscheidung begrüßt, die Einfuhr von Weintrauben auf die Kanaren zu verbieten. Die Maßnahme kommt jedoch zu spät und schließt nicht alle rechtlichen Lücken, um die Weinberge zu schützen.
Die Asociación de Viticultores y Bodegueros de Canarias (AVIBO) äußerte sich am Sonntag, dem 31. August, positiv über die Entscheidung des spanischen Landwirtschaftsministeriums. Dieses hatte beschlossen, die Einfuhr und den Transit von Weintrauben und -samen aus von der Reblausplage betroffenen Gebieten auf dem Archipel zu untersagen. Die Organisation sieht darin einen notwendigen Schritt zur Stärkung des Gesundheitsschutzes der kanarischen Weinberge, nachdem die Regierung der Kanaren dies gefordert hatte.
Weinbau auf Teneriffa: AVIBO fordert stärkere Maßnahmen
Gleichzeitig warnte AVIBO, dass die Maßnahme zu spät komme und die Probleme des Sektors nicht vollständig löse. Seit Jahren fordert die Vereinigung eine wirksame und koordinierte Regulierung, um die Weinberge der Inseln zu schützen. Sie kritisierte, dass es weiterhin unzureichend regulierte Einfuhrkanäle und Handelspraktiken gebe.
Zu den ungelösten Problemen zählt AVIBO die massive Einfuhr von Tafeltrauben mit reduzierten oder null Zollsätzen, was den Zugang von Risikomaterial erleichtert. Auch der Import von Fasswein, der als kanarisch vermarktet wird, ohne angemessene Rückverfolgbarkeit, sowie das Fehlen verstärkter Zoll- und Pflanzenschutzkontrollen sind Themen.
Forderungen nach umfassenderen Schutzmaßnahmen
Die Vereinigung fordert eine Ergänzung der Verbote durch eine Überprüfung der Zollregelungen und die Einführung von Herkunfts- und Gesundheitszertifikaten sowie strengere Grenzkontrollen. Zudem verlangt sie einen spezifischen Plan zur Eindämmung der Einfuhr und Vermarktung von Fasswein ohne Garantien, der das Vertrauen der Verbraucher und die lokalen Produzenten, die Qualitätsstandards einhalten, beeinträchtigt.
„Wir haben die Pflicht, für die Gegenwart und Zukunft der kanarischen Weinberge und Weine zu sorgen. Jede Maßnahme muss streng, angemessen und wirksam sein, und nur durch Zusammenarbeit und technische Unterstützung können wir unseren Sektor wirklich schützen“, betonte AVIBO.
Die Organisation versicherte, weiterhin mit den öffentlichen Verwaltungen und technischen Diensten zusammenzuarbeiten, um Daten, Vorschläge und Kriterien bereitzustellen, die einen umfassenden Schutz der kanarischen Weinberge gewährleisten, im Einklang mit den tatsächlichen Bedürfnissen der Winzer und Weingüter des Archipels.