Der Partido Popular (PP) hat dem spanischen Sozialisten PSOE vorgeworfen, den anhaltenden Verzug bei der versprochenen Steuererleichterung für La Palma nicht ernst zu nehmen. Am Mittwoch zeigte sich die Fraktion im Parlament der Kanarischen Inseln empört über das Verhalten der PSOE-Sprecherin Montse Mínguez bei einer Pressekonferenz. Mínguez war auf die Verzögerung der zugesagten 60-Prozent-IRPF-Bonifizierung für die vom Vulkanausbruch 2021 betroffenen Einwohner auf La Palma angesprochen worden.
Nach Angaben des PP reagierte Mínguez mit Lachen und Gesten der Vertrautheit gegenüber ihren Parteikollegen, darunter Senator Kilian Sánchez, unmittelbar nachdem ein Journalist auf das ausstehende Wahlversprechen der spanischen Regierung hingewiesen hatte. Der PP bezeichnete das Verhalten als „schallendes Lachen der Scham“.
Steuerliche Entlastung für La Palma bleibt aus
Raquel Díaz, PP-Abgeordnete für La Palma, kritisierte die Szene scharf. Sie stellte öffentlich die Frage, ob Mínguez es „lustig findet, dass Bürger und Journalisten auf La Palma seit mehr als zwei Jahren auf eine klare Antwort zum versprochenen 60-Prozent-Nachlass warten, der von Sánchez als Hilfe nach dem Vulkanausbruch angekündigt wurde“.
Díaz erinnerte daran, dass es sich um ein Wahlversprechen des PSOE handelte, um den Betroffenen der Insel zu helfen. Sie beklagte, dass bisher keine wirksame steuerliche Maßnahme umgesetzt wurde. „Wir sind nicht in der Position, Zweifel der Bürger ins Lächerliche zu ziehen, schon gar nicht bei so ernsten Themen, die Familien betreffen, die von einem Tag auf den anderen alles verloren haben“, erklärte Díaz.
Reaktion der PSOE sorgt für Unmut auf La Palma
Der Unmut des Partido Popular verstärkte sich nach der Antwort von Montse Mínguez vor den Medien. Die Sozialistin erklärte lediglich: „Wir haben das Parlament, das wir haben“ und „Weder die Regierung noch die Legislaturperiode sind beendet“, ohne einen konkreten Zeitpunkt für die Umsetzung der Bonifizierung zu nennen.
Díaz warf der Zentralregierung mangelnden politischen Willen vor, auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Insel einzugehen. „Wir fordern, wenn auch ohne große Hoffnung, dass die Versprechen eingehalten werden und nicht erneut die Heuchelei gezeigt wird, sich für die Lebensqualität der Menschen auf La Palma einzusetzen, während man ihnen ins Gesicht lacht“, sagte Díaz.
PP fordert klare Antworten von der Regierung
Der Partido Popular betonte, dass die Zeit der Ausreden vorbei sei. Die Bürger von La Palma hätten Antworten verdient, keine ausweichenden Bemerkungen oder Gesten, die als Respektlosigkeit gegenüber dem anhaltenden Leid vieler Familien auf der Insel empfunden werden.