Fabián Chinea hat von der spanischen Regierung Maßnahmen zum Schutz des kanarischen Agrarsektors gefordert. Der Senator der Agrupación Socialista Gomera (ASG) verlangte am Donnerstag in Madrid eine umfassende Analyse der Auswirkungen des neuen EU-Haushalts für den Zeitraum 2028 bis 2034 sowie des kürzlich geschlossenen Handelsabkommens zwischen der EU und den Vereinigten Staaten. Chinea forderte die Ministerien für Landwirtschaft und Wirtschaft auf, gezielte Ausgleichsmaßnahmen zu entwickeln, um die besonders betroffenen Bereiche des Archipels vor möglichen Einkommensverlusten und Wettbewerbsnachteilen zu schützen.
In mehreren schriftlichen Anfragen an den Senat warnte der Senator aus La Gomera vor einer möglichen Kürzung der Mittel aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) im kommenden mehrjährigen Finanzrahmen. Er forderte eine dringende Aktualisierung der Finanzmittel für das Gemeinschaftsprogramm zur Unterstützung der landwirtschaftlichen Erzeugung auf den Kanarischen Inseln (POSEI), das seit 2007 eingefroren ist, obwohl die Logistik- und Produktionskosten gestiegen sind. „Der kanarische Agrarsektor darf nicht den haushaltspolitischen Schwankungen in Brüssel oder den Nebenwirkungen internationaler Abkommen ausgesetzt werden, die die Realität der Randregionen nicht berücksichtigen“, erklärte Chinea. Er betonte, dass Insellage und Entfernung strukturelle Einschränkungen darstellen, die spezifische Ausgleichsmaßnahmen erfordern.
EU-Haushalt und Handelsabkommen belasten Kanaren
Mit Blick auf das Handelsabkommen zwischen der EU und den USA erkundigte sich Chinea beim Wirtschaftsminister nach der Bewertung der Auswirkungen auf die kanarische Landwirtschaft. Zudem fragte er nach geplanten Maßnahmen zur Erschließung neuer Märkte oder zum Ausgleich des Wettbewerbsnachteils gegenüber importierten Produkten mit Zollvorteilen.
Der Senator stellte klar, dass er den internationalen Handel und Abkommen mit Drittstaaten nicht grundsätzlich ablehne. Er forderte jedoch, dass jeder Vertrag Schutzmechanismen für potenziell benachteiligte Gruppen enthalten müsse. „Viele kanarische Produzenten arbeiten bereits unter schwierigen Bedingungen und können ohne Unterstützung keine weiteren Hürden überwinden“, warnte Chinea. Er verwies zudem auf das laufende Abkommen mit den Mercosur-Staaten.
Chinea fordert schnelle Kompensationen für Kanaren
Chinea betonte abschließend, dass eine sorgfältige Bewertung der Folgen dieser Abkommen unerlässlich sei. Er forderte die sofortige Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen durch die Ministerien für Landwirtschaft und Wirtschaft, um die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit des kanarischen Agrarsektors zu sichern.